Projektförderrunde 2016: KulturLeben Leipzig

Vorstellungsrunde der Bewerbungen zur Projektförderrunde 2016, Klappe die Erste: KulturLeben Leipzig

Warum braucht es KulturLeben Leipzig?

Ein Viertel der Leipziger hat nur ein besonders geringes Einkommen zur Verfügung, das ist das
Ergebnis einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Gleichzeitig ist Leipzig neben Frankfurt die Stadt in
Deutschland, die pro Einwohner das meiste Geld für die Förderung der Kultur ausgibt.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass Menschen mit geringen Einkommen nur einen sehr geringen
Anteil an den Nutzern der Kultureinrichtungen haben. Nutznießer der hohen Kulturförderung sind
damit eher nicht Menschen mit geringem Einkommen. Und das obwohl besonders die großen
kommunalen Kultureinrichtungen vergünstigte Tickets zum Beispiel für Leipzig-Pass-Inhaber
anbieten.
Dafür gibt es zwei Gründe:

1. Die verbilligten Karten sind oft nur an der Abendkasse erhältlich. Es ist also durchaus
möglich, dass potentielle Gäste umsonst kommen, wenn eine Veranstaltung ausverkauft
ist. Die Gefahr leer auszugehen, frustriert und ist eine hohe Hürde.
2. Viele Menschen mit geringen Ressourcen sind nie an Kultureinrichtungen herangeführt
worden. Sie haben nie erlebt, dass Theater, Konzert, Oper für sie bereichernd sein kann.
Sie kommen deshalb gar nicht auf die Idee, Kultureinrichtungen zu besuchen. Zusätzlich
gibt es Unsicherheiten was einen dort erwartet, wie man sich verhält oder auch kleidet.
An diesen Stellen setzt KulturLeben Leipzig (kulturl eben -leipzig.de) mit ehrenamtlichen
Kulturvermittlern an.

Unsere Idee:

KulturLeben Leipzig vermittelt unverkaufte Kultur- und zunehmend auch Sporttickets an
Menschen mit besonders geringen Einkommen.
Viele Leipziger Kultureinrichtungen überlassen uns dafür freie Plätze, von denen sie aus
Erfahrung wissen, dass diese unverkauft bleiben werden. Die ehrenamtlichen Kulturvermittler
von KulturLeben empfehlen diese Veranstaltungen telefonisch an potentielle Gäste weiter, die
sich vorher mit dem Leipzig-Pass oder einem anderen Einkommensnachweis bei KulturLeben
registriert haben. Die Kultureinrichtungen erhalten dann eine Gästeliste auf deren Grundlage sie
den Gästen kostenfreien Eintritt gewähren. Die Gäste müssen dabei nicht noch einmal ihre
finanzielle Situation offenlegen.

Kulturleben-Team
Das Team von KulturLeben Leipzig

Unsere Ziele:

KulturLeben Leipzig möchte Menschen mit geringem Einkommen eine möglichst
gleichberechtigte Teilnahme an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen und damit ein Stück
weit am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Von den bisherigen Vermittlungen der Kulturloge
waren etwas mehr als 90 Prozent der Gäste vorher noch nie in der vermittelnden
Kultureinrichtung. Für die Hälfte der Gäste war es der erste Kulturbesuch seit mindestens einem
Jahr.

Unsere Zielgruppe:

KulturLeben richtet sich an Menschen aus Leipzig und der Region. Bei der Einkommensgrenze
orientieren wir uns an den Kriterien des Leipzig-Passes und an der Hartz IV-Gesetzgebung.
Diese Personengruppen können also in der Regel Gäste von KulturLeben werden:
• ALG II- und ALG I-Bezieher,
• Grundsicherungsbezieher,
• Rentner, Berufstätige, Selbständige und Freiberufler, die nicht mehr als 900 Euro
monatlich verdienen,
• Auszubildende und Studenten
Jährlich wird geprüft, ob die Voraussetzungen vorliegen. Am einfachsten durch den aktuellen
Leipzig-Pass, aber auch durch andere geeignete Belege und Bescheinigungen.

logo_kulturleben
http://kulturleben-leipzig.de/

Die Umsetzung:

Wir haben KulturLeben Leipzig im Mai 2012 gegründet. Bisher konnten wir fast 17.000 Plätze
von ca. 80 Kultur- und Sporteinrichtungen vermitteln. 6.000 Menschen mit besonders geringen
Einkommen und über 800 Kinder konnten in den reichlich vier Jahren bereits von KulturLeben
profitieren. Realisiert wird die Arbeit komplett von einem Team aus aktuell etwa 30
Ehrenamtlichen.
KulturLeben Leipzig nutzt dabei Ressourcen (Raum, Technik, Buchhaltung etc.) des
Soziokulturellen Zentrums „Die VILLA“, welches von der gemeinnützigen LeISA gGmbH
getragen wird. KulturLeben bemüht sich, ihre Kosten komplett über Spenden zu finanzieren.
Noch gelingt das nicht komplett.

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